SPD zur Gleichstellung im Kreis: neue Aufgaben anpacken

Im Anschluss an die Diskussion des Tätigkeitsberichtes der Kreisgleichstellungsbeauftragten, Elke Hagenah, im Hauptausschuss des Kreises statteten führende Kommunalpolitikerinnen der Kreis-SPD Elke Hagenah einen Besuch ab. Themen waren sowohl die Gleichstellung von Frauen und Männern innerhalb der Kreisverwaltung als auch die Geschlechtergerechtigkeit im Herzogtum Lauenburg insgesamt.

Die Situation von Frauen innerhalb der Verwaltungshierarchie bezeichnete Elke Hagenah als „dramatisch schlimm, denn in den oberen Gehaltsstufen sind Frauen stark unterrepräsentiert.“ Dazu erklärte die Kreissozialausschussvorsitzende, Gitta Neemann-Guentner: „Wichtig ist, dass Frauen eine eigene Karriereplanung im Auge behalten und in der Elternzeit von ihrem Arbeitgeber zu Personalveranstaltungen und Fortbildungen weiter eingeladen werden. Frauen müssen auch in der Familienarbeitsphase in betriebliche Entscheidungen eingebunden werden.“ Elke Hagenah konnte zu  ihren bisherigen Strategien, die Kreisverwaltung als „atttraktiven Arbeitgeber“ aufzustelllen, einiges berichten. So werde an flexiblen Arbeitszeitmodellen weiter gearbeitet und eine Burn-out-Prophylaxe entwickelt. In Bezug auf die Gleichberechtigung der Geschlechter im Kreis insgesamt kamen die Probleme der sozialen Beratungs- und Betreuungsstellen im Kreis zur Sprache. Elke Hagenah: „Vom Spardruck auf die Sozialeinrichtungen sind Frauen viel stärker und öfter betroffen als Männer, z.B. bei der Schuldenberatung. Das muss in Zukunft besser sichtbar gemacht werden.“ Die Einführung des Mindestlohnes bezeichnete Hagenah als „Meilenstein in der Frauenförderung. Holprig, aber die Richtung stimmt.“ Die Kreisvorsitzende, Kirsten Patzke, sprach anschließend die Notwendigkeit der Frauenförderung im Existenzgründungsbereich an: „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sollten wir den Blick stärker auf das Potential von Frauen richten, etwa wenn es um die Nachfolge in Handwerksbetrieben geht oder um Gewerbeansiedelungen.“ Elke Hagenah verwies auf ihre begrenzten Kapazitäten im Rahmen einer halben Stelle. Um neue Handlungsfelder anzupacken, sei eine weitere halbe Stelle notwendig, stimmten die SPD-Kommunalpolitikerinnen ihr zu. Zur Sprache kam dann noch das Frauennetzwerk „Herzoginnen“, in dem Multiplikatorinnen im Kreis zusammengefasst sind. Zielführend sei eine „5-Punkte-Programm“ als Forderungskatalog an die Kommunalpolitik regte Bärbel Kersten, Kreistagsabgeordnete aus Ratzeburg, an. Prüfen werde man Zukunft die Einrichtung eines Gleichstellungsbeirates auf Kreisebene zur Unterstützung der Arbeit von Elke Hagenah. „Da sollten dann auch interessierte Männer mitarbeiten“, schlug Kirsten Niemann vor.