Die Tatsache, dass die Ursachen der Flucht sowie einzelne Flüchtlingsschicksale gar keine Berücksichtigung fanden, sei ein weiterer Beweis dafür, dass die AfD an Lösungen im Sinne einer humanitären Hilfe für Asylsuchende gar nicht interessiert sei. Anerkennenswert dagegen seien die Bemühungen des Landtagsabgeordneten der Grünen, Burghard Peters, sich einen konkreten Einblick in die momentanen Problemlagen zu verschaffen und Maßnahmen zu deren Beseitigung zu fordern. „In der Flüchtlingspolitik sind sich Rot-Grün im Kreis einig“, so Kirsten Patzke weiter. „Dramatisierungen in der Betrachtung von Einwanderern in unsere Gesellschaft haben sich in der Vergangenheit immer als verzerrte Überzeichnungen erwiesen. Die vielfach vor Ort entstandenen Runden Tische für eine Willkommenskultur zeigen die große Hilfsbereitschaft vieler Menschen in der Begegnung mit Flüchtlingen,“ ergänzte Bärbel Kersten, SPD-Kreistagsabgeordnete und Mitglied des Runden Tisches in Ratzeburg. Viele Asylsuchende seien hochmotiviert und an einer schnellen Integration interessiert. Daher müssten Barrieren beim Zugang zum Arbeitsmarkt und zur schulischen Ausbildung abgebaut werden. Eine hauptamtliche Stütze für die ehrenamtlich Tätigen im Kreis sei notwendig, so Bärbel Kersten. „Die größten Probleme gibt es zurzeit bei der Unterbringung. Hier muss der Kreis zusammen mit den Kommunen Strategien zur besseren Versorgung entwickeln. Auf akute Engpässe muss die Politik schnell reagieren. Noch liegen die derzeitigen Zahlen an Zuwanderern aber weit unter denen aus den 90er Jahren“, erwähnte Gitta Neemann-Güntner, Sozialausschussvorsitzende des Kreises.
Dem Rechtspopulismus der AfD entschieden entgegentreten
Die Veranstaltung der AfD in Mölln zum Thema Flüchtlingspolitik bewertet die Kreis-SPD kritisch. "Dass der Referent auf der AfD-Veranstaltung sich in seinem Vortrag auf willkürlich zusammengestellte Zitate zum Teil aus den 80er-Jahren stützte, zeigt klar, dass es der AfD nicht um die konkrete Erfassung der aktuellen Situation zur Lage der Flüchtlinge im Kreis geht, sondern um die plakative Vermittlung von Vorurteilen. Das ist purer Rechtspopulismus, dem wir entschieden entgegentreten, denn so schürt man Fremdenfeindlichkeit“, erklärte Kirsten Patzke, SPD-Kreisvorsitzende.
