#niemalsvergessen: Jusos, Kreistagsfraktion und Stadtfraktion erinnern an die Opfer des Holocaust

Im Gedenken an die Opfer des Holocaust legten Jusos, Kreistagsfraktion und die Fraktion der Stadt Schwarzenbek am 27. Januar 2015 einen Kranz an der Tafel in Gedenken an Ernst Schefe, einem Sozialdemokraten der im Konzentrationslager Neuengamme zu Tode gekommen ist.

Fabian Harbrecht: Wir schauen hin!

„Ernst Schefe starb, weil er sich getraut hat das Regime der Nationalsozialisten zu kritisieren und dafür einzustehen. Nie wieder darf es in Deutschland zu Diskriminierung und Verfolgung Andersdenkender kommen. Egal aus welchem Grund. Die Jusos Kreis Herzogtum Lauenburg stimmen dem Bundespräsidenten zu, wenn er sagt, dass es keine deutsche Identität ohne Auschwitz gibt.  Das Erbe des Nationalsozialismus wird uns immer begleiten und wir werden stets dafür eintreten, dass in Deutschland die Grundrechte geachtet werden. Wir sehen die fremdenfeindlichen Demonstrationen der letzten Zeit kritisch und sind stolz auf die Schleswig-Holsteiner*innen die sich gestern zu Tausenden für ein weltoffenes Kiel ausgesprochen haben oder sich für ein buntes Flensburg engagieren“, erklärt der Kreisvorsitzende Calvin Fromm.

„Wir trennen aber auch klar die Inhalte vom Grundrecht der freien Meinungsäußerung und der Versammlungsfreiheit. Wir missbilligen was dort propagiert wird, würden aber dafür kämpfen, dass diese Versammlungen weiter stattfinden können. Auch solche Reaktionen muss unsere Demokratie aushalten. Wir müssen nur den Inhalten klar entgegentreten“, ergänzt der Pressesprecher Fabian Harbrecht.

Der Kranzniederlegung und dem Gedenken an die Opfer des Holocaust schlossen sich neben Abgeordneten der Kreistagsfraktion, unter ihnen die Vorsitzende des Sozial- Bildungs- und Kulturausschusses sowie stellvertretende Kreispräsidentin Gitta Neemann-Güntner und auch Stadtvertreter der Stadt Schwarzenbek an.

Zur Person Ernst Schefe erläutert Susanne Heyer-Borchelt, Fraktionsvorsitzende in Schwarzenbek: „Ernst Schefe trat 1893 mit 18 Jahren der SPD bei. Von 1910-1922 war er Ortsvereinsvorsitzender in Schwarzenbek und Gemeindevertreter. Er gehörte damals ebenfalls dem Kreistag an. Aufgrund seiner ablehnenden Haltung gegenüber Adolf Hitler wurde er 1933 von den Gemeindeversammlungen ausgeschlossen. Wegen seiner kritischen Äußerungen gegenüber den Nationalsozialisten wurde er mehrmals denunziert und verhaftet und schließlich 1944 im Konzentrationslager Neuengamme ermordet.

Abschliessend äußerte sich Gitta Neemann-Günter, Vorsitzende des Kreisausschusses für Soziales, Bildung und Kultur: „Denkmäler sind Zeitzeugen und erinnern an Menschen und deren Schicksale. Doch die Gesellschaft hat sich verändert und wir sollten eine Diskussion führen über künftige Gestaltung und Begleitung von Denk-/ Mahn oder Ehrenmalen.“