SPD: Rahmenkonzept für Asylbewerber kurz vor der Umsetzung

Die Zahl der nach Deutschland vor Krieg und Verfolgung flüchtenden Menschen steigt stetig an und Schleswig- Holstein hat daher in diesem Jahr zusätzliche Haushaltsmittel für die Unterbringung, Versorgung und Integration der Flüchtlinge bereitgestellt. Allerdings stehen vor allem die Kommunen vor großen Herausforderungen, eine menschenwürdige Unterbringung sicherzustellen und eine Willkommenskultur für Asylbewerber aufzubauen. Die Verwaltungen allein können dieses nicht leisten, hier sind auch Kommunalpolitik und Ehrenamt gefordert.

Gitta Neemann-Güntner

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD, Gitta Neemann-Güntner, dazu: “Die Unterbringung von Asylbewohnern ist eine Querschnittsaufgabe und betrifft die gesamte Gesellschaft. In vielen Gemeinden unseres Kreises wurden bereits Runde Tische zur Willkommenskultur initiiert, die der besseren und schnellen Integration der Asylbewerber in das tägliche Leben in Deutschland dienen sollen. Dieses Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger ist unbedingt zu begrüßen und bedarf dringend professionelle Unterstützung und Hilfe im Aufbau eines Netzwerkes, denn um effektiv zu arbeiten, sollten wir Doppelstrukturen im Kreis vermeiden. Als Sozialdemokraten haben wir uns von Anfang an deutlich für ein Gesamtkonzept im Kreis eingesetzt, welches der zuständige Sozialausschuss erarbeitet hat und am 1.März startet.“

Rasmus Dittmer, SPD-Mitglied im Sozialausschuss, ergänzt:  „Es wird künftig für Nord- und Südkreis je eine hauptamtliche Anlaufstelle geben, die koordinieren wird. Ich freue mich sehr, dass AWO (Südkreis) und Diakonie (Nordkreis) hier als verlässliche und erfahrene Partner zur Verfügung stehen. So wird es für die Kommunen in Zukunft Unterstützung im Bereich Sprachmittler geben, da inzwischen neue Mitarbeiter mit syrischen, persischen und afghanischen Sprachkenntnissen bei den Trägern gewonnen werden konnten, weitere sind in Planung. Dazu kommt, dass im Kreiskonzept eine feste Stelle zur Schulung und Betreuung des Ehrenamtes vorgesehen ist. Hier sehen wir als Sozialdemokraten einen wichtigen Handlungsschwerpunkt, denn ohne die Unterstützung unseres Ehrenamtes könnten wir diesen Herausforderungen nicht entgegen treten.“

„Besonders wichtig ist allerdings der schnelle Erwerb der deutschen Sprache. Hier wird das Land 1,9 Mio. Euro extra für Sprach- und Integrationskurse anbieten. Das ist eine Chance, für unsere Volkshochschulen flächendeckend tätig zu werden. Ich werde dieses Thema in der kommenden Sitzung ansprechen, denn hier besteht schneller Handlungsbedarf“, ergänzt Kirsten Niemann, Sozialausschussmitglied, die für die SPD im VHS-Vorstand sitzt.

„Neben Betreuungsfragen werden wir natürlich auch den Geldfluss der Bundes- und Landesmittel im Auge haben. Wie den Medien zu  entnehmen ist, werden auf beiden Ebenen die Mittel aufgestockt. Wir werden darauf achten, dass die Mittel an die Kommunen weitergereicht werden, denn höhere Personenzahlen bedeuten mehr Mittel. Der Sozialausschuss wird hier für alle erforderliche Transparenz sorgen.

Das Rahmenkonzept ist zunächst für ein Jahr ausgelegt und wird unterhalb des Jahres begleitet und abschließend durch den Ausschuss evaluiert. Sollte kurzfristig Handlungsbedarf bestehen, kann jederzeit nachgebessert werden“, so Gitta Neemann-Güntner abschließend.