Birgit Wille: „Es darf kein Abducken geben“

Der SPD-Kreisverband begrüßt die zeitnahe Informationsveranstaltung des Amtes unter Beteiligung des Innenministeriums zur Frage einer Unterkunft für Flüchtlinge auf dem Gelände der Groß-Diskothek Groß Weeden. Es wird genau zu prüfen sein, ob der Standort geeignet ist. Die stv. SPD-Kreisvorsitzende Birgit Wille: "Unabhängig von dieser Frage wird der Kreis gefordert sein, eigene Vorschläge zur Einrichtung von weiterenUnterkünften für Flüchtlinge zu unterbreiten. Der landesweite Bedarf ist klar, der kommunale Bereich hat sehr eng mit der Landesebene zusammen zu arbeiten, ein "Abducken" darf es nicht geben. Unstrittig ist, dass vermieden werden sollte, Flüchtlinge in den Wintermonaten in Zelten unterbringen zu müssen".

SPD-Pressesprecher Gunar Schlage: „Forderungskataloge, wie sie der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Schlie erhoben hat, mögen berechtigt sein. Sie sind jedoch kein Ersatz für wirksame Unterstützung bei Lösung des Problems. Hier sind landesweit alle Beteiligten gefordert, also auch unser Kreis. Dabei darf es keine Denkverbote geben. Wenn der Kreis per Kreistagsbeschluss eine neue Gemeinschaftsunterkunft in Lanken auf den Weg gebracht hat, muss die Frage erlaubt sein, ob dort auch nicht die Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung möglich ist. Und von Klaus Schlie würde ich statt Forderungskatalogen auch proaktive Lösungsvorschläge erwarten, gerade auch mit Blick auf Liegenschaften, wo er selbst unmittelbar Einfluss nehmen kann. Kreisweit wird die Frage diskutiert, wieso da nicht ein Vorschlag von Schlie kommt – aus meiner Sicht völlig zu Recht“.

Birgit Wille und Gunar Schlage: „Im Kreis gibt es bislang eine erfreuliche Ausprägung bei einer Willkommenskultur, gerade auch im Amt Berkenthin. Das soll so bleiben. Von Klaus Schlie sollte man auch aus seiner Rolle als Landtagspräsident heraus erwarten, dass er hier eine proaktive Rolle spielt. Das sollte an den Kreisgrenzen nicht halt machen. Wenn er jetzt einen aktiven Part der Hansestadt Lübeck fordert, mag er Recht haben. Es waren aber gerade auch seine christdemokratischen Freunde dort, die eine Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung in Lübeck auf Druck verhindert haben. Dann sollte er auch dort ansetzen.

Bei der ganzen Diskussion um Gr. Weeden ist ein Aspekt zu sehr untergegangen. Das Verhalten des Disko-Betreibers, der einzelne Institutionen gegeneinander ausspielen will, um eigene finanzielle Interessen durchzusetzen. Das ist moralisch sicherlich mehr als grenzwertig bzw. eigentlich nicht zu akzeptieren“.