Sie wusste anschaulich und mit breitem Erfahrungshintergrund über die globalen Herausforderungen unserer Zeit auch aus kommunaler Perspektive und hiesigen Handlungsmöglichkeiten zu berichten. Wertvolle Anregungen gab sie mit Hinweisen auf Partnerschaftsprojekte, anhand derer auch gemeinsame politische Ziele, etwa für Klimaschutz, aber etwa auch zur Abfallentsorgung verfolgt werden können. Dringender Handlungsbedarf bestehe darin, Lebensmittelverschwendung einzudämmen. An sich gebe es ausreichend Nahrung für alle Menschen auf der Welt; die Verteilung stimme aber nicht, insbesondere wegen der Vernichtung von Lebensmitteln, die dann auch noch häufig unter hohem Wassereinsatz hergestellt würden. Es bedürfe zudem fairer Handelsbeziehungen und Korruption stelle eine große Herausforderung dar.
Nicht zuletzt zur Bekämpfung von Fluchtursachen sei es wichtig, Menschen in ihren Regionen über Hilfe zur Selbsthilfe Möglichkeiten zu vermitteln, damit sie in ihrer Heimat bleiben könnten. „Die allermeisten Menschen wollen ihre Heimat und ihre familiäres Umfeld nicht verlassen“, so Dieckmann. Erst die Not und der direkte Vergleich mit anderen Lebensumständen, wie er heute über das Internet und Smartphones unmittelbar gezogen werde, veranlasse die Menschen, ihre Heimat zu verlassen.
In ihrer Einführung ging Nina Scheer, SPD-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete auf die Notwendigkeit ein, der Aufrüstungsspirale entgegen zu wirken. Bärbel Dieckmann bestätigte Kriegssituationen als sich verschärfende Fluchtursache. Hinzu kämen auch der Klimawandel und Hunger als Folge von Klimawandel, zumal drei von vier Hungernden auf dem Land lebten. Auch Sigrid Binder für den SPD-Ortsverein und Jens Meyer für die SPD-Kreistagsfraktion führten in ihren Grußworten mit kommunalen Perspektiven auf globale Aufgaben ein.
In der anschließenden und von Jens Meyer moderierten Diskussion mit den gut 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter auch einige ehemalige und amtierende Bürgermeister, wurden Erfahrungen mit Partnerschaftsprojekten ausgetauscht. So berichtete Olaf Schulze, Bürgermeister von Geesthacht, von einem durch die Stadt Geesthacht unterstützten Partnerschaftsprojekt mit Mali. Andreas Thiede, Bürgermeister von Lauenburg, berichtete von einer Partnerschaft mit einer palästinensischen Stadt. Es fand ein intensiver Austausch über Ansätze zur Überwindung des weltweiten Armutsgefälles statt. Jennifer Fröhlich, örtliche Kandidatin zur Kommunalwahl, sprach dabei auch neue Formen von Kolonialisierung und Ausbeutung an, etwa über Land Grabbing. Es bestand Einigkeit, dass auch von der lokalen Ebene aus wertvolle Schritte für mehr Gerechtigkeit geleistet werden können.
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