Wenn ein Großteil der Klimabelastung aus dem Sektor der Landwirtschaft erfolgt und allein durch die Verminderung von Fleischkonsum sowie die Vermeidung der Vernichtung von Nahrungsmitteln möglich ist, muss die Werthaltigkeit von Fleisch neu bewertet werden. Es kann nicht sein, dass Produkte, die mit Dumping zulasten von Sozialstandards, Boden-, Gewässer- und Tierschutz sowie zulasten von Artenvielfalt hergestellt werden, durch einen niedrigen Preis marktwirtschaftlich bevorteilt werden. Verpflichtende Standards für Tierwohl, zur Vermeidung von gewässer-, arten- und gesundheitsgefährdenden Dünge- wie Pflanzenschutzmitteln bzw. Herbiziden müssen dem Preisdumping entgegen wirken. Der Nitrateinsatz muss durch ein wirksames Düngeschutzsystem drastisch reduziert werden.
Was anreizorientiert nicht erreicht werden kann, muss durch klare Rahmengesetzgebung erfolgen. So muss der Einsatz von Glyphosat und gleichsam gefährdender Wirkstoffe verboten werden. Standards im Umgang mit Tieren müssen verpflichtend in Orientierung am Tierwohl erfolgen und nicht nach dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit.
Förderungen darf es nur unter Erfüllung von ökologischen Standards, auch für Tierschutz und Tarifgebundenheit geben.“
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IPCC zu Agrarsektor: Mehr Verbote für Klimaschutz? Interview mit Nina Scheer, Deutschlandfunk