Von diesem Projekt profitiert das gesamte Ökosystem: Kiesewein wies die Besucher auf die Knickpflege hin, die einen besonderen Stellenwert einnimmt. 3,5 Kilometer wurden seit der Gründung 1988 neu angelegt und sind mitverantwortlich für den neuen Artenreichtum der Gemeinde Kollow. Viele Menschen hätten ein zunehmendes Interesse daran, Fleisch aus der Region zu beziehen und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, berichtet der Vereinsvorsitzende. Vor 30 Jahren gründete sich die Rindergilde mit 14 Personen. Heute hat der Verein 230 Mitglieder.
Im Anschluss folgte ein Spaziergang durch die Dalbekschlucht unter der fachkundigen Führung von Bernd Struwe-Juhl von der Stiftung Naturschutz. Die rund 40 Meter tiefe Schlucht und ihre unmittelbare Umgebung steht unter Naturschutz. Ziel ist der Erhalt des Waldes, der Lebensraum für zahlreiche Arten bietet. Dabei wird nur minimal eingegriffen. Eines von vielen Beispielen ist das stehengelassene Totholz, welches besonders durch seine senkrechte Position Lebensraum für viele Vögel und Pilze bietet. Der Rundgang bot auch ausreichend Gelegenheit, viele heimische Vögel und Insekten aus der Nähe zu betrachten. Bei der anschließenden Gesprächsrunde hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich über Themen rund um den Artenschutz auszutauschen. Bemängelt wurde, dass notwendige naturschutzfachliche Regulierungen kaum kontrolliert werden. Umweltsünder kämen in vielen Fällen ungestraft davon. Die Gruppe sprach sich auch für mehr Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen aus. Viele könnten kaum noch typische heimische Tiere und Pflanzen benennen. Viel wichtiges Wissen würde so verloren gehen. Redman verwies darauf, dass es jedoch keineswegs an Umweltbewusstsein fehle wie die aktuellen Klimademonstrationen „Fridays for Future“ zeigten. Jetzt sei die beste Zeit, junge Menschen für dieses Thema zu gewinnen. Wagner-Bockey würdigte die Anstrengung der Stiftung Naturschutz, die Vielfalt unserer heimischen Natur, also auch unserer Wälder, wieder zu stärken und damit die Lebensgrundlage der nachfolgenden Generationen zu erhalten.