Ein Wiedersehen im Wohnzentrum Hansa

Martin Habersaat und Ralf Stegner erkundigen sich nach der Corona-Lage Im April 2017 hatten Ralf Stegner und Martin Habersaat das Wohnzentrum Hansa in Wentorf zuletzt besucht, um das Zuhause für 48 geistig- und körperbehinderte Menschen kennenzulernen. Jetzt kamen die beiden SPD-Landtagsabgeordneten erneut vorbei, um von Birgit und Britta Poburski zu erfahren, wie sie und ihre Einrichtung bisher durch die Corona-Zeit gekommen sind.

Ralf Stegner: „Die Situation von Menschen mit Behinderung in Einrichtungen und auch um die Lage der Beschäftigten und Einrichtungsträger hat uns in den vergangenen Wochen sehr beschäftigt. Es ist gut, wenn man dann an verschiedenen Stellen im Land einmal vor Ort nachfragen kann und auch die unterschiedlichen Kulturen im Land kennenlernt.“

Die positive Nachricht vorweg – große Schwierigkeiten gab es im Wohnzentrum Hansa in der Phase des Lockdowns glücklicherweise nicht. Und Corona-Fälle auch nicht. „Durch die Schließung der Werkstätten mussten sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner an neue Tagesabläufe gewöhnen“, berichtete Birgit Poburski. Da dazu aber die Möglichkeit gehörte, morgens etwas länger zu schlafen und im Garten viele Freizeitangebote auf die Beine gestellt werden konnten -von der Gartenmusik über gemeinsames Grillen bis zum Tischtennisturnier- habe sich schnell ein neuer, schöner Alltag gefunden. 

Für etwas Mühen sorgten Behörden und Politik, beispielsweise durch unterschiedliche Rechtslagen in Hamburg und Schleswig-Holstein. Aus beiden Ländern kommen Bewohnerinnen und Bewohner, und in Werkstätten auf beiden Seiten der Landesgrenze arbeiten sie. Während die Werkstätten in Schleswig-Holstein zuletzt in einer Art Schichtbetrieb wieder öffneten, sind sie in Hamburg noch geschlossen. Der Bundestag hatte außerdem beschlossen, allen in der Pflege tätigen Menschen 150 Euro zukommen zu lassen. Bei Teilzeitbeschäftigten galt es, die richtigen Anteile zu errechnen. Und für pädagogische Kräfte, die ja auch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zusammenarbeiten, galt das nicht. „Da haben wir das übernommen“, erzählt Britta Poburski. Martin Habersaat: „Der Pflegebonus ist als Dank für Menschen gedacht, die in der Corona-Krise unter schwierigen Bedingungen ihren Job gemacht haben. Eigentlich hätten ihn noch viel mehr Menschen verdient. Schön, dass das Wohnzentrum Hansa den Kreis der Empfänger erweitert hat.“